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Wölfershausen

Historischer Wegweiser Wölfershausen

10 km südlich von Meiningen, eingebettet in das Bibratal liegt, 334 m (Ortsmitte) über NN, das schöne alte Straßendorf Wölfershausen.

 

In malerischer Landschaft, nördlich der Thüringer Wald, westlich die Rhön und südlich beginnt das Grabfeld, welches sich ins nahe Franken erstreckt. Im Osten erhebt sich der Hausberg, der Ahlberg, mit 496 m über NN.

 

Urkundlich ist Wölfershausen schon 825 erwähnt als „Uulfricheshaus“.

 

Seine Fluren grenzen an die Fluren von Bibra, Bauerbach, Ritschenhausen und Neubrunn.

 

Die uralte Weinstraße zwischen Thüringen und Franken schneidet ein Stück auch Wölfershäuser Flur. Der Ort gehörte früher zur Grafschaft der Henneberger. Der Dorf- und Feldzehnt war im Mittelalter Würzburger Lehen und zeitweise im Besitz der Herren von Bibra.

 

Die Kirche war lange Zeit ein Filial von Ritschenhausen. Unter den unzähligen Truppendurchzügen im 30-jährigen Krieg hatte Wölfershausen sehr gelitten. Viele Gebäude waren abgebrannt, 1649 war der Ort „ohne“ Mensch und Vieh. Nur 4 Familien konnten sich durch die Flucht retten.

 

Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte 1750. Ihr ältester Teil, die Sakristei, stammt aus spätgotischer Zeit um 1530. Die Kirche steht in der Liste der denkmalgeschützten Kirchen in Thüringen, ebenso auch die Barockorgel.

 

Das Ortsbild wird von der Kirche und Gemeindehaus geprägt. Um dieses Ensemble gruppieren sich die Häuser des eigentlichen Dorfkernes mit dem markanten Wegestein. Das noch funktionierende Backhaus wurde neu restauriert. Vom alten Brunnenhaus, nicht weit von der Ortsmitte, ist nur noch ein Bogenstein erhalten, welcher jetzt über der noch immer sprudelnden Quelle zusammen mit einer Eisenpumpe befestigt wurde.

 

1996 wurde die Steinbrücke, über welche die Straße zum Hinterdorf zur Trinkwasseraufbereitungsanlage führt, erneuert. Wölfershausen versorgt 35 Ortschaften mit Trinkwasser.

 

Im ursprünglichen Besitz der Familie Wolzogen, welche Friedrich Schiller im nahen Bauerbach Zuflucht gewährte, war das sogenannte „Schlösschen“ von Wölfershausen. Später war es Gemeinde- und Zehnthaus, Schule und Lehrerwohnung. Der erste Lehrer wird bereits 1661 erwähnt. Heute ist es vorrangig Gemeindeamt, dient aber auch zu Wohnzwecken.

 

Die älteren Häuser sind im hennebergisch – fränkischen Fachwerk erbaut, oft später verputzt, heute zunehmend erneuert und verschönert. Teilweise wird das malerische Fachwerk wieder sichtbar gemacht.

 

Ein kleines Neubauviertel entstand in der sogenannten „Rommenei“. In den letzten Jahren entstanden hier viele Eigenheime.

 

Der noch heute existierenden Dorfgaststätte „Zur Henne“ wurde schon 1674 durch Ernst den Frommen die Schankberechtigung erteilt.

 

Wölfershausen ist mit Bus und Bahn zu erreichen. 1975 wurde eine Bahnhaltestelle eingerichtet. Die Bahnverbindung Meiningen bzw. Erfurt – Würzburg ist seit 1991/1992 wieder hergestellt.

 

Der Ortsteil Wölfershausen hat ca. 350 Einwohner und eine Gemarkungsfläche von 435 ha.

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